Glossar

Agender

Als agender bezeichnen sich Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen, kein Geschlecht haben oder mit dem Konzept von Geschlecht nichts anfangen können. 

(Cis-)Heteronormativität

beschreibt ein sozial konstruiertes Ordnungssystem, das nur zwei Geschlechter (männlich und weiblich) und heterosexuelle Beziehungen (ein Mann und eine Frau) zwischen diesen Geschlechtern anerkennt und als Norm ansieht. Cis-Heteronormativität führt dazu, dass andere Sexualitäten und Geschlechtsidentitäten hierarchisch untergeordnet werden und auf individueller, gesellschaftlicher und institutioneller Ebene Diskriminierung und Unterdrückung erfahren.

Dis/Ability

Der Begriff dis/ability wird als Fremd- oder Selbstbezeichnung verwendet. Er verdeutlicht, dass Behinderung nicht in einer Person selbst liegt, sondern durch gesellschaftliche Barrieren bedingt ist. Darüber hinaus zeigt der Begriff, dass jede Person, die „disabled“ (behindert ist), gleichzeitig auch „abled“ (fähig) ist und andersherum. 

FLINTA*

Akronym für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen. Der Asterisk * soll all diejenigen inkludieren, die sich in keinem der Buchstaben wiederfinden, aber ebenfalls aufgrund ihrer Geschlechtsidentität patriarchal diskriminiert werden.

Nichtbinarität/nicht-binär

Nicht-binär ist eine Bezeichnung aus der queeren Community und beschreibt die Geschlechtsidentität einer Person. Nicht-binär bedeutet, dass sich die Person nicht als eines der Geschlechter des binären Systems (Frau oder Mann) identifiziert. Nichtbinarität kann sich zwischen den Geschlechtern des binären Systems befinden, außerhalb dieses Systems liegen oder sich gar nicht darauf beziehen. 

Queer

Der Begriff wurde ursprünglich abwertend gegenüber Menschen verwendet, die nicht heterosexuell und/oder cisgender sind. Im Englischen bedeutet queer „komisch“ oder „anders“. Die LGBTQIA+ Community hat sich den Begriff jedoch positiv angeeignet, sodass der Begriff heutzutage keine negative Bedeutung hat. Die Selbstbezeichnung wird von Menschen verwendet, die nicht heterosexuell und/oder cis sind. Queer ist ein Überbegriff für eine Community, Identität oder eine Sexualität.

Rassismus

Rassismus ist ein Prozess, bei dem Menschen aufgrund wahrgenommener oder tatsächlicher körperlicher oder kultureller Merkmale (wie Hautfarbe, Herkunft, Sprache oder Religion) in homogene Gruppen eingeteilt, hierarchisch bewertet und ausgegrenzt werden. Der klassische Rassismus behauptet die Ungleichheit und Minderwertigkeit von Menschengruppen auf Basis angeblicher biologischer Unterschiede. Neorassismus hingegen versucht, diese Ungleichheit und Minderwertigkeit mit vermeintlichen Unterschieden zwischen „Kulturen“ zu rechtfertigen. Rassismus umfasst alle Verhaltensweisen, Gesetze, Vorschriften und Überzeugungen, die den Prozess der Hierarchisierung und Ausgrenzung unterstützen. Diese Phänomene basieren auf ungleichen Machtverhältnissen (vgl. IDA e.V.).

Trans*- und Cisgeschlechtlichkeit

Der Begriff Trans* (lat.=jenseits) ist ein Überbegriff für Menschen, die sich nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Das können beispielsweise trans* Frauen, trans* Männer oder nicht-binäre Menschen sein. Das Sternchen in der Schreibweise verdeutlicht die Vielfalt, die hinter der (Selbst-)Bezeichnung steht. 

Im Gegensatz dazu bezeichnet der Begriff cis (lat.=diesseits) Menschen, die sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Der Begriff wurde von der trans* Bewegung etabliert, um die Privilegien von cis Menschen sichtbar zu machen. Außerdem wird mit dem Begriff eine sprachliche Gleichberechtigung von trans* und cis Menschen angestrebt, weil trans* häufig mit einer Abweichung der Norm konnotiert ist. 

Weißsein/weiß

Mit „Weißsein“ ist eine Situiertheit in unserer rassistisch strukturierten Gesellschaft gemeint. Diese Situiertheit geht einher mit Macht, Privilegien und Dominanz, die nicht-weiße Menschen nicht oder nur begrenzt haben. Weißsein ist mit bestimmten Haltungen und Wahrnehmungen verbunden, die Weißsein als die Norm verstehen. Dies hat wiederum Auswirkungen auf Erzählungen, Darstellungen und Repräsentation in den Medien.